Obwohl Trump zuletzt in seiner aggressiven Zollpolitik nach heftigen Turbulenzen an den Finanzmärkten in Teilen zurückgerudert ist, ging es mit dem Goldpreis in den vergangenen drei Handelstagen kräftig nach oben und das Edelmetall ist in dieser Zeit um etwa acht Prozent teurer geworden. Seit dem Amtsantritt von Trump im Januar hat sich der Wertanstieg der Krisenwährung Gold (Goldkurs) mittlerweile auf etwa 18 Prozent summiert.
Stärkster Preistreiber bleibt die aggressive Zollpolitik der neuen Regierung in Washington, die Furcht vor einem Abflauen der Weltwirtschaft schürte und die Anleger verstärkt in sichere Anlagehäfen trieb. Zuletzt hat China im Handelsstreit mit den USA nachgezogen: Die Gegenzölle auf US-Waren sollen nun auf 125 Prozent steigen.
Die jüngste Eskalationsstufe im Handelsstreit sorgte im Vormittagshandel für einen weiteren Preisschub am Goldmarkt. "Es zeichnet sich ab: Die derzeit stattfindenden Handelskonflikte sind im Kern ein Ost-West-Konflikt oder konkret USA gegen China. Das hat auch massive Auswirkungen auf den Goldpreis", sagte Jens Klatt, Analyst beim Online-Broker XTB.
Darüber hinaus ist auch die ausgeprägte Kursschwäche des US-Dollars ein wichtiger Treiber für den Goldpreis. Zuletzt stand der Dollar zu den meisten anderen wichtigen Währungen unter Druck. Im Gegenzug konnte der Euro auf den höchsten Stand seit Februar 2022 steigen. Da Gold auf dem Weltmarkt in der Regel in Dollar gehandelt wird, macht eine Kursschwäche der amerikanischen Währung das Edelmetall günstiger, was die Nachfrage stärkt. In Euro gerechnet, bleibt der Goldpreis unter dem jüngsten Rekordhoch und wurde am Morgen bei 2.835 Euro gehandelt.
"Die Furcht vor einer globalen Rezession nimmt zu, während die Renditen von US-Staatsanleihen in die Höhe schnellen und der Dollar weiter an Wert verliert - ein Szenario, das Gold als Krisenwährung zunehmend attraktiv macht", kommentierte Alexander Zumpfe, Edelmetallhändler bei Heraeus.
Derzeit verhandeln die USA zwar mit zahlreichen Handelspartnern, um eine weitere Verschärfung des Zollstreits zu vermeiden. Allerdings gibt es am Rohstoffmarkt Skepsis, ob es in den kommenden Wochen zu Einigungen kommen kann. "Wir bleiben für Gold recht positiv gestimmt", sagte Dominic Schnider, Rohstoffexperte bei der schweizerischen Großbank UBS. Seiner Einschätzung nach wird vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse "irgendwann das Eingreifen der US-Notenbank Fed zu erwarten sein, und das gibt dem Goldpreis den nächsten Schub."/jkr/jsl/he
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